Kunst liegt im Auge des Betrachters. Doch Peer Oliver Nau versorgt nicht nur das Sehorgan mit Reizen, sondern stellt auch die Gehirnzellen vor Aufgaben. Der Künstler schafft eine Symbiose aus Handwerk als „Hardware“ und Gedankenanregungen als „Software“. Filigrane Kunst, hergestellt mit schwerlastigen Kettensägen.

Über Kunst mit der Kettensäge haben wir bereits gesprochen, allerdings werden wir mit diesem Thema nie müde. Immer wieder finden wir Künstler die mit der Kettensäge einzigartige Werke schaffen. Heute möchten wir unseren Lesern Peer Oliver Nau vorstellen. Seine Holzskulpturen haben verschiedene Intentionen: Dem Beobachter ein Lächeln abringen, zum Nachdenken anregen oder auch auf gesellschaftliche Missstände hinweisen. „Die Dame beim Frühjahrsputz“ verkörpert wohl alle drei Ziele in einem. Denn die Mutter füllt mit dem Kind im Arm, den Lockenwicklern auf dem Kopf und der Zigarette im Mund gleich mehrere Rollen aus. Peer Oliver Nau versteht es, durch ein Kunstgebilde dem Beobachter viele Aussagen mit auf den Weg zu geben. Das erfordert viel Phantasie und Einfühlungsvermögen. Doch mit diesen Charaktereigenschaften alleine ließen sich die Gebilde nicht herstellen. Denn der Künstler bedient sich als Rohstoff immer ganzen Holzstämmen. Mittels Kettensägen bringt er diese in Form und erzielt als Resultat sehenswerte Objekte.

Sein Handwerkszeug holte sich der 42-Jährige im Studiengang Holzgestaltung an den Universitäten Weimar und Zwickau. Nau legt sich grundsätzlich nicht auf ein Thema fest. Neben hintergründigen Skulpturen produziert er auch „einfach nur“ Schwäne, Hunde oder Blumen. Diese Objekte überzeugen durch ihre dekorative Schönheit. Im krassen Gegensatz steht eine hölzerne Fernbedienung, die er „Allabendliche Macht“ genannt hat. Bereits am Titel lässt sich ableiten, dass Nau das Objekt mit gesellschaftlichen Aussagen untermalt.

Hier geht’s zu seiner Webseite: www.peerolivernau.de

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