Kunst liegt dem Volksmund nach im Auge des Betrachters. Was für den einen völliger Quatsch ist, das ergibt für den anderen einen künstlerischen Sinn. Bei den Skulpturen von Daniel Halter aus Neckargemünd lässt sich sicherlich auch über Geschmack streiten. Allerdings gibt es bei dessen Endprodukte keine Interpretationsmöglichkeiten. Der Holzkünstler fertigt aus dem Rohstoff Gebilde, die mittlerweile nicht nur Privatleute interessieren.

Seine große Leidenschaft machte der 48-Jährige Daniel Halter aus Neckargemünd zu seinem Nebenberuf. Den Bauschlosser sprach vor einem knappen Jahrzehnt ein Fernsehbericht an. Ab diesem Zeitpunkt packte ihn das Kettensägen-Fieber. Mittlerweile nutzt er Räumlichkeiten bei seinem Hauptarbeitgeber, um sich seinem Hobby bzw. Nebenberuf zu widmen. Daniel Halter räumt ein, dass die Familie ab und zu etwas auf der Strecke bleibt. Doch die Faszination „Kettensäge-Kunst“ ließ ihn nicht mehr aus ihrem Bann.

Die Produktion übersteigt schon länger den Rahmen eines Liebhabers. Vielmehr wurden öffentliche Einrichtungen auf Daniel Halter aufmerksam und sichern sich wiederholt seine Dienste. Zuletzt fertigte er für die Grillhütte am Ort einen imponierenden Brunnen mit Drachenkopf. Sieben Meter Rohmaterial benötigte er für das vier Meter lange Wasserbecken. 16 Stunden Arbeitszeit erscheinen hinsichtlich dieses Schmuckstückes fast noch wenig. Natürlich benötigt Halter viel Muskelkraft, um die schwere Kettensäge über Stunden zu zähmen.

Es wird allerdings eine zweite wichtige Eigenschaft abverlangt – Konzentration. Erstens hinsichtlich Unfallverhütung. Neben der eigenen Arbeitsweise schützen spezielle Kleidungsgegenstände für Füße, Beine und Ohren die Gesundheit. Zweitens kann ein Konzentrationsfehler das gesamte Kunstwerk zunichte machen. Denn ein falscher Schnitt lässt sich nicht rückgängig machen. Vielleicht ist genau das der „Kick“, sich dieses Hobby auszusuchen?

Für die Gemeinde Oftersheim war Halter bereits schon vermehrt tätig. Am „Tag des Waldes“ stellte er verschiedenste Tier-Skulpturen her. Ein Eulenpaar ziert das Rathaus, ein Hirsch das Gemeinschaftshaus und eine Wildsau begrüßt die Besucher des Gemeinde- und Forstmuseums. Sein höchstes Werk steht auf dem Dilsberg. Ein drei Meter hoher Nachtwächter beeindruckt die Wanderer. Halters Phantasie sind offensichtlich keine Grenzen gesetzt.

Hier geht’s zur Webseite: http://daniel-halter.npage.de/

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