Auch wenn sie bereits in die Jahre gekommen sind, schnurren einige von ihnen noch wie am ersten Tag: Beim 2. Oldtimer-Motorsägentreffen Anfang Juni in Upjever präsentierten Kettensägen-Fans aus ganz Europa ihre Schätze. Das Spektrum reichte von Originalen aus den 20er Jahren bis hin zu individuellen Konstruktionen der Marke Eigenbau.

Es ist laut, es riecht nach Benzin und der Boden ist übersäht mit Sägespänen. Ab und zu knallt und rußt es oder das laute Knattern wird zu einem Gluckern und verstummt. Auch wenn die alten Kettensägen nicht immer anspringen und der Motor auch mal absäuft, sind sie unter Sammlern sehr beliebt. 40 von ihnen trafen sich Anfang Juni zum Oldtimer Motorsägentreffen im friesischen Upjever. Am Rande des Forsts, wo sonst die Stille des Waldes dominiert, knatterten mehr als 200 verschiedene Motorsägen um die Wette.

Darunter befanden sich u.a. Originale aus dem Jahr 1927, wie die „Dolmar Typ A“, die erste Motorsäge dieses Herstellers. Zu den Kuriositäten der Veranstaltung zählten zwei selbst gebaute Sägen mit Doppelmotor, die sich mit 10 PS durch den Baumstamm arbeiteten. Die Vorbereitung der Baumstämme übernahm eine „Baumhexe“. Diese Motorsäge wird um den Baumstamm gelegt und arbeitet sich dann selbstständig nach oben, wobei sie alle Äste, die ihr im Weg sind, absägt.

Neben der Baumhexe konnte man dort auch die Arbeit einer klassischen Gattersäge begutachten: stoisch sägt sie ein Brett nach dem anderen vom Baumstamm ab. Dass man mit einer Kettensäge auch sehr filigran arbeiten kann, bewies Peter Neubert, der aus den Baumstämmen fantasievolle Holzskulpturen herstellte.

In Erinnerung an die früheren Zeiten demonstrierte ein „Rückepferd“ den Abtransport der Stämme aus dem Wald. Wie beschwerlich die Forstarbeit vor der Einführung der Motorsäge war, konnten sie Besucher an der Handsäge ausprobieren. In einem Wettbewerb sollten 500 Gramm von einem dünnen Baumstamm abgesägt werden. Da konnten die Arme schon mal lang werden …

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