In einer Scheune gleich neben einem Entenstall lagern die Schätze von Andreas Meyer vom Meyerhof zu Hage im beschaulichen Belm-Vehrte. Wer Gold oder Diamanten erwartet der ist allerdings an der falschen Adresse, denn hier schlummern etwa 350 restaurierte alte Kettensägen. Wer es nicht auf dem Hof schafft, der konnte sich im Mai beim internationalen Motorsägentreffen in Vehrte von der Vielfalt und Schönheit dieser einzigartigen Kettensägen überzeugen.

Sie sind laut, sie sind sperrig und schwer und trotzdem gehört ihnen das Herz von Andreas Meyer. Kettensägen bis etwa in die 1960iger Jahre hinein haben es ihm angetan und so hat er kurzerhand eine komplette Scheune umgebaut, um alle seine Oldtimer in ihren Originalkartons mitsamt Ersatzteilen aufzubewahren. Da ist ein besonderes Ordnungsprinzip gefragt, um dabei nicht den Überblick zu verlieren. Als gelernter Metallbaumeister und Kfz-Mechaniker hatten es dem 41 jährigen Vater von zwei Söhnen schon lange die Motoren der unterschiedlichsten Geräte angetan. Nachdem sich herumsprach, wie geschickt er Motorräder und Oldtimer Autos reparieren konnte, legte ihm irgendwann jemand eine alte Kettensäge vor die Tür.

Originalität erhalten mit allen Mitteln

Der Ehrgeiz war geweckt, die Segel repariert und bald schon fanden sich immer mehr Kettensägen. Für den ambitionierten Restaurator ein Glücksgefühl, alte Sägen wieder zum Laufen zu kriegen. Dabei liegt der größten Wert darauf, den Originalzustand nach Möglichkeit beizubehalten. Er lackiert nicht oder poliert, er repariert und erhält somit die Geschichte der Maschine. „Wenn ich eine neue lackierte Säge haben will, kann ich in den Baumarkt gehen,“ kommentiert der Kettensägenfan seine Leidenschaft für den alten Look der schweren Sägen.

Eine Scheune als Privatmuseum

Die Faszination der alten Kettensägen führt der Sammler darauf zurück, dass sie alle noch sehr individuell waren, die heutigen Sägen seien alle nach einem bestimmten Muster gebaut und längst nicht mehr so interessant. Da es für so alte Sägen keine vernünftigen Öle mehr gebe, stelle der Hobbybastler diese einfach selbst her, so berichtet die neue Osnabrücker Zeitung (Hier gibt es eindrucksvolle Bilder der Sammlung und auch einiger Oldtimer in Aktion). Eine Interessengemeinschaft hat er auch begründet, und zwar bereits von elf Jahren, um mit anderen Sammlern aus ganz Deutschland in Kontakt zu kommen und sich austauschen zu können. Wie viele Sammler es genau sind, kann Andreas Meyer nicht beziffern, da viele lieber für sich bleiben. Dabei hat er beschlossen, seine Sammlung auszustellen und kurzerhand ein Privatmuseum eröffnet: hier geht’s zur Webseite der Oldtimer Motorkettensägen I.G.: www.motorsägensammlung.de

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